Interview mit Erzieherin Maike Drüen aus der Ev. Kita Käkenflur

J. Telzer: Ihr hattet vor kurzem das Projekt „10.Längengrad“ in der Kita. Wie seid ihr auf dieses Projekt gekommen?

M. Drüen: Ich war mit meinen Kindern in Bremerhaven im Klimahaus. Dort reist man auf dem 8.Längengrad um die Welt. Was für eine tolle Idee. Noch am Abend sprudelte mein Kopf und beim Recherchieren im Internet tauchte plötzlich der Käkenhof auf. Eine Markierung des 10.Längengerades direkt vor unserer Haustür. Voller Begeisterung teilte ich meine Ideen mit den Kindern und dem Team. Unser Sommerprojekt war gefunden.

J. Telzer: Was können wir uns darunter vorstellen?

M. Drüen: Unser Planet ist ja in Breiten und Längengrade unterteilt. Wenn man also an einer Stelle anfängt und auf dem Grad bleibt, landet man nach einer Umrundung der Erde wieder an der gleichen Stelle. Für ein Projekt in einer Kita braucht es immer auch einen Rahmen, quasi einen roten Faden. Es schränkt die Ideen ein wenig ein und alle können fokussierter arbeiten. Die Welt als solches birgt so viele verschiedene Themen, dass einem die Ideen niemals ausgehen.

J. Telzer: Wie habt ihr es mit den Kindern in der Kita gelebt?

M. Drüen: Wir haben erstmal mit grundlegenden Themen angefangen. Was ist ein Planet, wie sieht unsere Erde aus und haben uns Globen, Land- und Seekarten angeschaut. Wir stellten Messinstrumente vor und dann stand der Earth Day ja auch noch bevor. Nach Überlegungen zum Klimaschutz wie auch zum Sonnenschutz sind wir langsam in die einzelnen Länder des 10. Längengrades eingetaucht. Um die Kinder nicht zu überfordern, wurden die Länder einzelnen Gruppen zugeordnet. In der Krippe wurde Italien behandelt, in der blauen Gruppe Österreich und Norwegen und in der Roten Gruppe arbeitet man an Dänemark und einigen Afrikanischen Ländern. Die Inhalte waren weit gefächert. Geographie, Landschaft, Flora und Fauna, Kunst und Kultur, Tradition und Lebensweise wurden mit Deutschland verglichen. Am Ende des Projektes, sollte ein Theaterstück zum Sommerfest stehen. Quasi eine Ausstellung auf der Bühne zu den einzelnen Ländern, gespielt von unseren Kindern.

J. Telzer: Was war euer Highlight?

M. Drüen: Ich glaube es gab mehrere Highlights, das Theaterstück für unser Sommerfest war mit Sicherheit eins, denn es steckte so viel Herzblut darin. Gemeinsam mit der gesamten Kita ein Theaterstück zu schreiben und es dann auch auf die Bühne zu bringen, erfordert so viel Teamgeist. Der oftmals schnelle und auch stressige Kitaalltag bietet für das Personal eine Herausforderung. Das Ergebnis ist allerdings entscheidend und war wundervoll. Das Funkeln in den Kinderaugen, die stolzen Gesichter der Eltern und Erzieher*innen waren alle Mühe wert. Ein weiteres Highlight war der Besuch im Planetarium der älteren Kinder. Er war der Abschluss unseres Projektes und der Anfang der Sommerferien. Es gab aber auch viele kleine Highlights. Zu erleben, wie die Kinder das Projekt verinnerlicht haben, da sie Erlerntes mit nach Hause tragen und selber neue Ideen entwickeln, wie sie wachsen an neuen Aufgaben mit voller Begeisterung. Das sind die Highlights des Alltages, die die Projekt – Arbeit zu etwas Besonderem macht.

J. Telzer: Habt ihr schon ein neues Projekt in Planung?

M. Drüen: Bisher ist noch nichts Neues geplant, Nun ist vorrangig, die neuen Kinder kennen zu lernen, aber der lebendige Alltag und die Jahreszeit bringt uns automatisch neue Projekte.

Herzlichen Dank, Maike für das informative Gespräch.

Maike Drüen ist seit knapp drei Jahren in der Ev. Kindertagesstätte in der Funktion Erzieherin als Springerin tätig und kennt jedes Kind in unserem Haus. Sie deckt feste Bereiche in der pädagogischen Arbeit ab. In einer Zeit des Fachkräftemangels ist eine Springerin unentbehrlich. Wir sind froh, diese Stelle in unserer Einrichtung zu haben, denn bei Ausfall von MitarbeiterInnen durch Krankheit oder Urlaub kann Maike sofort einspringen und kennt alle Gepflogenheiten des Hauses.

Auf den Bildern sind Leonard Wutschke und Mila Loitz abgebildet.

Viele Grüße aus der Ev. Kita Käkenflur