Wiedereinweihung Mahnmal Essener Straße – mit neuer Bank

Die Wettergötter haben wohl die Wichtigkeit dieser Gedenkstunde erfasst, denn trotz manch dunkler Wolke strahlte die Sonne vom Himmel.

In der Essener Straße auf Höhe Hausnummer 54 wurde das Mahnmal erneut eingeweiht, mit einem frisch geputzten Gedenkstein und einer neu errichteten Bank, die die Gemeinde gespendet hat. Die Gemeinschaftsveranstaltung von der Willi-Bredel-Gesellschaft, dem LeiLa e.V. und der Kirchengemeinde St.Jürgen-Zachäus begann am späten Nachmittag. Es war eine bewegende Stunde, in der uns Anwesenden das Grauen der damaligen Zeit etwas näher gebracht wurde. René Senenko von der Willi-Bredel-Gesellschaft erläuterte die Situation vor Ort, beschrieb die Rüstungsbetriebe „Hanseatisches Kettenwerk“ und „Deutsche Messapparate GmbH“, die KZ-Außenstelle, die Perfidie, mit der Menschen als gewinnbringender, nachwachsender Arbeitsrohstoff aus den eroberten oder – so der Plan – noch zu erobernden Ostgebiete, benutzt wurden, den Bau der hübsch anzusehenden Schwarzwaldhäuser für Facharbeiter schon lange vor Kriegsbeginn, und langsam formte sich bei den Anwesenden ein Bild, wie es damals ausgesehen haben könnte. Nach dem Krieg war man bemüht, alles, was an das hier geschehene Unrecht erinnern könnte, zu beseitigen.

Uwe Levien

Uwe Levien begleitete die Feierstunde mit Friedensliedern.

 

Liane Rathke

Liane Rathke, deren Großmutter im KZ Ravensbrück inhaftiert war, trug eindrücklich ergreifende Gedichte von Frauen aus der KZ-Außenstelle vor. Vor der Gedenkstelle sind viele, viele Stolpersteine verlegt, die an die hier ermordeten Kinder erinnern, dazu passte das Gedicht „Die Kinderschuhe aus Lublin“ (https://gedichte.xbib.de/Becher_gedicht_Kinderschuhe+aus+Lublin.htm)

Pastorin Wolters

Frau Pastorin Wolters von der Kirchengemeinde St.Jürgen-Zachäuse begann mit einem Zitat des dänischen Philosophen Søren Aabye Kierkegaard: Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorne gelebt werden.
Am Ende der Feierstunde wurden Blumen niedergelegt, eine Schweigeminute gedachte all derer, die hier gelitten haben.

Mahnmal Essener Straße

Birgit Wiedenmann-Naujoks